Wandern um den Burgberg

Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und die Wälder sind grün – es ist mal wieder Zeit zum Wandern.

Bad Harzburg ist ein guter Ausgangspunkt für viele Wanderungen: Von leicht bis anspruchsvoll und von überfüllt bis menschenleer ist alles dabei. Die Tour, die ich euch heute vorstelle, hat mir beides geboten. Ausgangspunkt ist der Kurpark in Bad Harzburg. Von dort ging es in den nächsten vier Stunden zum Molkenhaus bis zur Rabenklippe, über das Kreuz des deutschen Ostens bis zu den Ruinen der Großen Harzburg.

Gerade für diejenigen, die noch nicht so geübt im Wandern sind – wie ich zum Beispiel – empfiehlt es sich, auf gut ausgebauten Wegen zu laufen. Dass man dabei trotz vieler touristischer Angebote jede Menge Natur genießen kann, zeige ich euch hier. Los geht’s:

Zum Start direkt in den Wald

Unsere Rundwanderung startet am HarzWaldHaus in Bad Harzburg. Das HarzWaldHaus ist Ausgangspunkt für die meisten Wanderungen rund um den Burgberg. Hier befindet sich zum Beispiel die Talstation der Burgberg-Seilbahn, die einen in rund fünf Minuten auf den Gipfel bringt. Außerdem gibt es hier die Tickets für den bekannten Baumwipfelpfad zu kaufen.

Aber wir wollen wandern, deshalb überqueren wir direkt neben dem HarzWaldHaus die Bundesstraße 4 auf einer Brücke. Auf der anderen Seite angekommen führt uns der Weg nach rechts, vorbei an Imbissständen und Andenkenbuden und direkt bis unter das Gerüst des Baumwipfelpfades. Dahinter hat man die Wahl zwischen einem breiten asphaltierten Weg oder einem ruhigen Pfad direkt in den Wald.

Wir wählen den Wald und befinden uns nun – im Gegensatz zu den Menschen hoch über uns – auf dem Baumwurzelpfad. Dass der Name passt, wird schnell klar, denn für die nächsten zwei Kilometer laufen wir über Stock und Stein. Auf dem laubbedeckten Pfad wird es bald ruhig um uns herum. Es geht entlang an Bächen, vorbei an kleinen Teichen und bei leichter Steigung immer höher hinauf.

Nach rund 30 Minuten stoßen wir wieder auf die asphaltierte Straße und laufen die letzten Meter bis zum Molkenhaus. Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Der Weg führt uns nun die Straße entlang in Richtung der Rabenklippen. Hier erwartet uns nicht nur ein freier Blick zum Brocken, sondern auch ein Luchsgehege.

 

Von einem Highlight zum nächsten

Das Luchs-Schaugehege ist Teil des Wiederansiedlungsprojekts für Luchse im Harz. Seit 2000 wurden insgesamt 24 Tiere im Rahmen des Harzer Luchsprojektes im Gehege herangezogen und dann in den Nationalpark entlassen. Aktuell leben noch drei Luchse in dem Gehege. Wenn man es dienstags oder samstags rechtzeitig zu einer Schaufütterung schafft (jeweils um 14.30 Uhr), kann man sie nicht nur aus der Nähe sehen, sondern erfährt auch noch Wissenswertes zur Raubkatze.

Auf den Wegweisern rund um die Rabenklippe ist bereits unser nächstes Ziel ausgeschildert. Es geht zum Kreuz des deutschen Ostens, einem 17 Meter hohen Aufbau. Das Kreuz wurde zum Gedenken an Vertriebene errichtet und steht auf der Uhlenklippe mit Blick auf Bad Harzburg. Auf dem Weg dorthin können wir fast ungestört eine wunderbare Aussicht genießen. Viele Bänke und Liegeflächen(!) laden zu einer kurzen Pause und zum Durchatmen ein.

Nun führt uns der Weg zum letzten Stopp der Wanderung, zu den Ruinen der Großen Harzburg. Heute ist nur wenig von der ehemaligen Befestigung zu sehen, ein historischer Rundgang um den Standort erklärt, wie sie aufgebaut war. Auf der Spitze des Burgbergs befindet sich noch eine weitere Sehenswürdigkeit. Von der Canossa-Säule aus bietet sich ein weiter Blick über die Stadt und das Harzer Vorland.

Nach rund vier Stunden und ca. 10 Kilometern neigt sich die Tour nun dem Ende zu. Wir haben drei Möglichkeiten, zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen: Den rund 30-minütigen Abstieg zu Fuß, eine Fahrt mit der Baumschwebebahn, die im Zickzack durch den Wald führt oder wir nehmen die Burgberg-Seilbahn. Nach der langen Wanderung fällt die Wahl auf Letzteres und so geht es bequem in der Gondel zurück nach unten. Das Ticket kostet 3,50 Euro und die Seilbahn endet direkt dort, wo wir gestartet sind.

Natur und Ruhe – trotz viel Tourismus

Zugegeben, die Gegend um Bad Harzburg ist sehr touristisch und daher extrem beliebt. Trotzdem finden sich auf dieser Rundtour einige Strecken, auf denen man kaum anderen Menschen begegnet. Gerade für Wanderanfänger oder Alleinwandernde, die Lust auf Bewegung an der frischen Luft haben, aber dabei nicht unbedingt allein unterwegs sein möchten, ist die Rundwanderung zu empfehlen.

Ein weiterer Pluspunkt: Auch wenn ihr kein Auto zur Verfügung habt, könnt ihr Bad Harzburg gut mit Bus und Bahn erreichen.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Wandern! Wenn euch die Strecke gefällt, gebt mir gerne ein Feedback unter blog@tu-clausthal.de.

Hier ist die Route:

Karte: OpenStreetMaps, 17.05.2024