Der Umweltschützer

Mein Leben an der TU Clausthal – Vijaybhai Solanki erzählt von seinem Mining Engineering Studium und seiner Leidenschaft für Natur und Sport.

Einen weiten Weg hat Vijaybhai Solanki hinter sich, denn ihn trennen über 7.000 Kilometer von seiner Heimat in Indien. Der 25-Jährige kommt aus der Nähe von Amreli und seine Heimatstadt erinnert ein wenig an den Harz: Berge und Wälder. „Die Bäume in meiner Heimat sind allerdings sehr viel kleiner, und ich muss mich unter ihnen hindurch ducken“, sagt er und lacht dabei.

Ziel: Umwelt schützen

Vijay, so die Kurzform von Vijaybhai, befindet sich aktuell im vierten Semester des englischsprachigen Masterstudiengangs Mining Engineering. Den Bachelor hat er bereits in Indien absolviert. Die TU Clausthal und einige andere Studierende aus seiner Heimat hat er durch die Webseite des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) kennengelernt. Vijays Lieblingsthema ist der nachhaltige Bergbau. „Es ist mir wichtig, die Umwelt zu schützen“, sagt er. „Wenn ich später einmal in diesem Bereich arbeite, kann ich meinen Beitrag zum Umweltschutz leisten.“

Doch nicht nur die Verbundenheit mit der Natur begeistert ihn an seinem Studiengang, sondern auch der enge Kontakt mit den Professoren. Vor allem in der digitalen Lehre während des Lockdowns war das für Vijay sehr wichtig, da er sich in der Vorbereitung für seine Masterarbeit befindet. Darin will er über ein neues und spannendes Fachgebiet schreiben: den Weltraumbergbau. Dieses Thema war bereits beim Kolloquium „Fördertechnik im Bergbau“ 2020 ein zentraler Aspekt und wird auch in Zukunft vor allem für die Industrie eine große Bedeutung haben, denn neue und vor allem nachhaltige Wege zur Rohstoffgewinnung sind essenziell.

Fitness steht an erster Stelle

Neben dem Studium legt der 25-Jährige sehr viel Wert auf seine Gesundheit und Fitness. Seine Verbundenheit mit der Harzer Natur zieht ihn immer wieder mit dem Fahrrad hinaus in die Wälder. Vijays Lieblingsort ist allerdings das Clausthaler Waldseebad. Dort sitzt er gerne, trinkt einen Kaffee und genießt die Aussicht. „Nachdem ich draußen war, kann ich mich viel besser aufs Lernen konzentrieren und bin viel entspannter“, erzählt er.

Normalerweise besucht Vijay sehr gerne das Fitnessstudio, doch wegen der Pandemie, die seit März alles fest im Griff hat, musste er sich etwas Neues suchen. Also hat er mit Calisthenic angefangen, ein Sport, bei dem Übungen mit dem eigenen Körpergewicht gemacht werden. An der Sporthalle der TU Clausthal gibt es auch einen Calisthenic-Park. Mit seinem Ehrgeiz und Perfektionismus konnte Vijay seine Fähigkeiten schnell verbessern. „Soweit ich weiß, gibt es in Clausthal, mich eingeschlossen, nur zwei Menschen, die diesen Sport machen“, erklärt Vijay und ist sichtbar stolz dabei. Zeitgleich hat er beschlossen, seinen Sport auf Video festzuhalten und auf verschiedenen Social-Media-Kanälen zu verbreiten. Warum? „Ich will mehr Menschen für Sport und Natur begeistern“, sagt er. Auf seinem Instagramprofil hat er damit Erfolg, denn rund 800 Menschen folgen bereits seinen Inhalten.

Kochen ist wie ein Stück Heimat

Allerdings gehört für Vijay zum Thema Gesundheit und Fitness nicht nur der Sport. Auch das Kochen ist eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Oftmals probiert der Clausthaler Student neue und vor allem gesunde Rezepte aus. Sein Favorit ist und bleibt jedoch das typisch indische Gericht Hühnchen Biryani, das vor allem aus Reis, Hühnchen und der indischen Gewürzmischung Garam Masala besteht. Dieses Gericht hat seine Mutter in Indien oft für ihn gekocht. Und da er sie seit über einem Jahr nicht mehr persönlich sehen konnte, ist diese Speise eine schöne Erinnerung an seine Mutter.

 

Eine Person hält eine Zeitschrift neben dem Fenster

Vijaybhai will mehr über nachhaltigen Bergbau wissen, um der Umwelt etwas Gutes zu tun. Foto: Bruchmann